Kinderbauernhof – neue Perspektiven eröffnen
Petershagen/Eggersdorf: Es ging emotional zu bei der Gemeindevertretersitzung am 22. November. Hauptthema war die Zukunft des Kinderbauernhofes und die z. T. leidenschaftlichen Apelle von Bürgern, diesen zu erhalten und den Tierbestand zu sichern.
Das ist verständlich, aber dennoch war es richtig, dass die FDP und eine knappe Mehrheit der Abgeordneten den Antrag von SPD, Linken und Burkhard Herzog auf begrenzten Weiterbetrieb durch die Gemeinde abgelehnt haben.
Warum? Erstens hat die Gemeinde den Kinderbauernhof nicht betrieben und ihr gehören auch nicht die Tiere. Das wissen viele Bürger nicht. Das Geschäftsmodell von Steremat funktioniert nicht mehr, weil es von der (geförderten) Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen abhing. Der Verein, dem die Tiere gehören, ist zu ihrer Versorgung nicht in der Lage. Ein Betrieb durch die Gemeinde würde rund 500.000 Euro kosten (die Gemeinde muss nach Tarif bezahlen) und das zu einer Zeit, in der wir einen Kredit für den Schulbau aufnehmen.
Noch wichtiger ist allerdings, dass 8 Konzepte von interessierten Betreibern auf dem Tisch liegen. Das bedeutet zwar, dass der Kinderbauernhof nicht mehr wie bisher betrieben wird, aber es eröffnen sich neue Perspektiven für eine Nutzung auch für die Öffentlichkeit. Ein „Weiter so“ hätte nur die Verlängerung eines toten Konzeptes bedeutet.
Die Betreiberorschläge müssen nun öffentlich diskutiert und geprüft werden. Für die Tiere sind Unterbringungsmöglichkeiten auf dem Roten Hof in Strausberg gefunden. Einige Tiere gehören auch Privatpersonen. Die kann die Gemeinde gar nicht einfach übernehmen.
Bei allem Verständnis müssen die Fakten stimmen. Manche Aktion, wie z.B. die Benennung von Tieren nach der Tochter des Bürgermeisters oder Aufrufe zur Blockade, sind schlicht geschmacklos. Wem der Kinderbauernhof am Herzen liegt, sollte sich lieber in die Diskussion über neue Konzepte einbringen.
Heiko Krause